Los Nr. 725 | A300

0725-Madonna tritt auf den Teufel als Schutzpatronin, außergewöhnliche Holzskulptur um 1480/1500, wohl fränkisch

€ 900
Madonna tritt auf den Teufel als Schutzpatronin, außergewöhnliche Holzskulptur um 1480/1500, wohl fränkisch Die vollplastische Madonna hält den Jesusknaben auf ihrem linken Arm, steht auf einer Weltkugel und tritt mit dem rechten Fuß auf den Teufel. Dieser liegt ausgestreckt mit dem Kopf nach unten und hat die Arme, den rechten als animalische Pranke, hilflos nach oben gereckt. Die Darstellung des Bösen als auf der Weltkugel liegender Teufel ist in der mittelalterlichen Marienikonographie sehr selten, in der Regel ist bei den "Mondsichelmadonnen" ein Drache oder eine Schlange mit einer Mondsichel dargestellt. Bei dem hier vorliegenden, ganz besonderen Kunstwerk handelt es sich um eine vermutlich für einen Hausaltar gefertigte Schutzfigur,die ihren Sohn und im übertragenen Sinn alle, die bei ihr Zuflucht suchen vor dem Teufel, dem Sinnbild des Bösen beschützt "Wo die Madonna zu Hause ist, dringt der Teufel nicht ein, gewinnt nicht die Angst", (Papst Franziskus). Maria ist in einen blauen, voluminösen Mantel gehüllt, dessen Falten "hart umbrechen", unter ihrem Saum erscheinen ihre spitzen, gotischen Schuhe. Ihr Untergewand ist "klassisch" rot. Das Jesuskind wendet sich von seiner Mutter ab und schaut furchtlos auf den unter ihnen liegenden Teufel. Lindenholz mit über große Partien erhaltene, alte Fassungen. Ein Fingerglied der rechten Hand verloren, wohl auch ein ursprünglich am Hinterkopf angebrachter Strahlenkranz (Bohrloch), der rechte Arm des Teufels sekundär, H 48 cm, auf einem Sockel des 18. Jhs. Die benannten, außergewöhnlichen Details bezeugen die Meisterschaft des Bildhauers, dessen künstlerische Freiheit und damit die hohe Qualität der Skulptur. (Kunst-Spedition empfohlen)