Los Nr. 301 | A300

0301-Emil Nolde, Blühende Sträucher, signiertes Aquarell von 1913/14, gerahmt, mit Seebüll-Expertise von 1975

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Emil Nolde, Blühende Sträucher, signiertes Aquarell von 1913/14, gerahmt, mit Seebüll-Expertise von 1975 Emil Nolde, 1867 Nolde - 1956 Seebüll, Blühende Sträucher und Blumen in prächtigen Farben, Aquarell/Tuschpinsel/Japan, auf Papier aufgezogen, 35,7 x 48,4 cm, rechts unten signiert, unter Glas gerahmt, mit der Originalfotoexpertise von Prof. Dr. Martin Urban, Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, vom 22. November 1975, Provenienz: aus einem Galerienachlass. Zum Werk: Die große Südseereise, die Emil Nolde dank der Fürsprache des Augen- und Tropenarztes Professor Alfred Leber auf Einladung des Reichskolonialamtes als ethnografischer Zeichner zusammen mit seiner Frau Ada 1913/14 unternimmt, löst entscheidende künstlerische Impulse für das spätere Schaffen des Malers aus. Die Reise kommt unverhofft, ohne dass er sich darum bemüht hat. Mit der Volkskunst seiner Heimat und mit der Kunst der Naturvölker hat er sich bereits zuvor beschäftigt. Seine Kunst war schon immer ein Suchen nach dem Ursprünglichen und den Urkräften gewesen. Die eigentliche Aufgabe der Expedition ist sachlich-nüchtern, umso erstaunlicher ist, was Nolde daraus gewonnen hat. Bedingt durch die äußeren Umstände sind es vor allem Zeichnungen und Aquarelle, die Nolde von dieser Reise als spontane Notizen zurückbringt. Gerade die Beschränkung auf das mitgeführte Material und die zeitlichen Begrenzungen, die sich im Zusammenhang mit der Reise ergeben, spornen Nolde zu Höchstleistungen an. Die Konzentration auf wenige, aber wesentliche Merkmale der Komposition zeichnen diese Blätter aus. Die Eindrücke der Reise sind reich und vielgestaltig, die Landschaften, das Licht und die Farben sind von exotischer Einzigartigkeit. Die dort entstandenen Blätter erzählen von der überbordenden Fülle der Erlebnisse und Eindrücke des tropischen Landes. Sein künstlerisches Hauptinteresse gilt der indigenen Bevölkerung, deren Haartrachten, Schmuck und deren Leben. Doch auch die üppig grüne Flora mit ihren intensiven Farben und eigenartigen Formen fasziniert den Künstler. Die spontane Aquarellierung und die Frische der Zeichnung könnten authentischer nicht sein. Das vorliegende Aquarell zeigt seine intensive Beschäftigung mit dem Kolorit, die Blüten bilden einen starken Kontrast zu den sattgrünen Blättern, umfangen von Tuschekonturen, die das Blattwerk definieren. Seine Begeisterung für das farbenreiche Spiel der Blüten und Blumen sollte ihn fortan zu immer neuen Kompositionen führen.