Los Nr. 306 | A287
0306-Meister des 16./17. Jhs. (nach 1506), “Laokoon”, Rötelzeichnung
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Meister des 16./17. Jhs. (nach 1506), "Laokoon", Rötelzeichnung
Die Laokoon-Gruppe in den Vatikanischen Museen ist die bedeutendste Darstellung des Todeskampfs Laokoons und seiner Söhne in der bildenden Kunst. Das Werk wurde bereits von Plinius dem Älteren besonders gelobt und erlangte nach seiner Wiederentdeckung große Bedeutung in der europäischen Geisteswelt. Die Marmorskulptur aus römischer Zeit wurde am 14. Januar 1506 in den Weinbergen nahe den Ruinen des Goldenen Hauses Neros auf dem Esquilin in Rom wiedergefunden. Für die Menschen der Renaissance, die eben begonnen hatten, sich für die Antike zu begeistern, war der Fund aufsehenerregend. Im Auftrag von Papst Julius II. wurden der Architekt Giuliano da Sangallo und der Bildhauer und Maler Michelangelo Buonarroti zu de Fredis geschickt. Mit den Worten: „Das ist der Laokoon, den Plinius erwähnt“, soll Sangallo die Echtheit des Fundes bestätigt haben. Noch im März des Jahres 1506 wurde die Laokoon-Gruppe Papst Julius II. übergeben, der sie in seine persönlichen Besitztümer übernahm. Danach pilgerten viele bedeutende Künstler der damaligen Zeit nach Rom, um die Skulptur zu sehen und zu zeichnen, namentlich Filippo Agricola, Antonio da Brescia, Nicolaus Beatrizet, Peter Paul Rubens u.v.a., hier: Nicht signierender Meister nach 1506, der die zentrale Figur des Laokoon aus der Gruppe heraus genommen und das Spiel von Bewegung und Muskeln in hoher Qualität in Rötel gezeichnet hat, 47 x 30,5 cm, auf handgeschöpftem Papier, aus zwei Teilen, wie in der damaligen Zeit häufig, zusammen gesetzt