Los Nr. 690 | A300
0690-Andreas Cellarius, “Typus Selenograhicus Lunae Phases et Aspectus Varios Adumbrans”, altkolorierte Kupferstichkarte-Himmelskarte, Amsterdam 1708, gerahmt
€ 20
Andreas Cellarius, "Typus Selenograhicus Lunae Phases et Aspectus Varios Adumbrans", altkolorierte Kupferstichkarte-Himmelskarte, Amsterdam 1708, gerahmt
Andreas Cellarius oder Andreas Keller, um 1596 in Worms-Neuhausen - 1665 Hoorn, deutscher Astronom, Mathematiker und Kosmograph, hier: Beeindruckende, handkolorierte Kupferstich - Himmelskarte mit den selenographischen Phasen des Mondes aus Cellarius‘ Harmonia Macrocosmica seu Atlas Universalis et Novus, die allgemein als der größte jemals veröffentlichte Himmelsatlas gilt, 2. Auflage Peter Schenk and Gerard Valk, Amsterdam: 1708, 33 x 39 cm mit Plattenrand, unter P.partout gerahmt.
Andreas Cellarius war ein in Neuhausen bei Worms geborener Astronom, Mathematiker und Kosmograph. 1614 studierte er an der Universität in Heidelberg und heiratete 1625 in Amsterdam. Ab 1637 war er als Rektor der Lateinschule in Hoorn tätig. Im Jahre 1660 veröffentlichte er bei Johannes Janssonius in Amsterdam seinen herausragenden Himmelsatlas, die Harmonia Macrocosmica, auch bekannt unter dem Namen Cellarius-Atlas. Der Sternenatlas gilt als eines der spektakulärsten Kunstwerke in der Geschichte der Astronomie und besteht aus 29 doppelseitigen Kupferstichtafeln. Das Werk wurde ein zweites Mal bei Valk & Schenk im Jahre 1708 veröffentlicht.
Die vorliegende Karte beschreibt die Mondphasen, wie wir sie heute verstehen, und wird von Cellarius als Kontrast zur ptolomäischen Erklärung für die Mondphasen mit mehreren Umlaufbahnen oder „Epizykeln“ angeboten, die vor dem 17. Jahrhundert die astronomische Theorie dominiert hatten. Das Bild zeigt einen tychonischen Standpunkt, wobei Sonne, Mond und Sterne die Erde umkreisen. Die Erklärung für die Mondphasen ist hier anhand der prächtigen Strahlen der Sonne, die über die Seite streifen, leicht zu erkennen. Unten links ist eine tägliche Auflistung der Phasen zu sehen, während unten rechts anhand von Tangentiallinien dargestellt ist, dass sich die Hälfte des Mondes immer im Licht befindet, sich aber der von der Erde aus sichtbare Winkel ändert.
Andreas Cellarius Harmonia Macrocosmica (Erstveröffentlichung 1660) gilt allgemein als einer der spektakulärsten kosmografischen Atlanten, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts veröffentlicht wurden.