Los Nr. 766 | A300

0766-Hl. Stephanus, Holzskulptur, süddeutsch um 1500

€ 900
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Hl. Stephanus, Holzskulptur, süddeutsch um 1500 Der jugendliche Diakon mit schönem Gesicht und lockigen Haaren ist in ein weich fallendes Übergewand mit breitem Kragen und ein langes, die Füße verhüllendes Untergewand gekleidet. In seiner rechten Hand hält er 3 Steine, das Attribut seines gewaltsamen Todes durch Steinigung. Er steht auf seinem rechten Bein, das linke Bein ist entlastet, das gebeugte Knie drückt sich durch die Gewandfalten durch. In seiner linken, zum Griff geöffneten Hand, war wohl eine inzwischen verloren gegangene Märtyrerplame eingesteckt. Lindenholz mit gehöhltem Rücken. Die Originalfassung in großen Partien erhalten, sekundäre Restaurierungen sind nicht zu erkennen, H 72 cm (Kunst-Spedition empfohlen) Dass Stephanus etwas Besonderes ist, kann man schon an seinem Platz im Heiligenkalender erkennen: Direkt nach Weihnachten gedenkt ihm die Kirche. Stephanus wurde um das Jahr 40 wegen seines Glaubens zu Tode gesteinigt und gilt als erster Märtyrer des Christentums. Über Stephanus' erste Lebensjahre ist nichts bekannt. Es wird lediglich angenommen, dass er ein Jahr nach Christi Geburt in Jerusalem zur Welt kam. Erst als er etwa um sein 30. Lebensjahr in der Urgemeinde seiner Heimatstadt aktiv wurde, begann er Geschichte zu schreiben. Stephanus habe nämlich behauptet, so der Vorwurf, Jesus von Nazareth wolle den jüdischen Tempel zerstören und die von Moses überlieferten jüdischen Gebräuche verändern. Nach Ansicht der hellenistischen Juden hatte sich der Diakon damit einer Art Hochverrat schuldig gemacht. Dafür wurde er dann gesteinigt.