272. Auktion 28.11.2017 – Los 0013: Hendrik van Balen d.J. & Werkstatt, Leda und der Schwan nach Leonardo da Vinci, großes Ölgemälde 17. Jh., mit aktueller IHK-Expertise von Dr. Rainer Stüwe

Hendrik van Balen d.J. & Werkstatt, Leda und der Schwan nach Leonardo da Vinci, großes Ölgemälde 17. Jh., mit aktueller IHK-Expertise von Dr. Rainer Stüwe Hendrik van Balen, 1623 – Antwerpen – 1661, unsign., Leda mit dem Schwan und ihren Kindern nach einem verlorenen Entwurf von Leonardo da Vinci. Während der Entwurf von da Vinci die Kinder in der unteren linken Bildecke zusammen rückt, sind diese hier in zwei Paare verteilt. Im Vergleich mit dem durch Druckgraphik bekannten Vorbild wurden noch weitere bedeutsame Veränderungen vorgenommen. Links neben der in ausgeprägter „ Figura serpentinata “  dargestellten Leda befindet sich eine mit Menschen belebte Stadtlandschaft, der Schwan erscheint weniger elegant, die Kinder sind jedoch sehr gekonnt wieder gegeben, ihre koketten Blicke finden sich nicht bei der Vorlage. Bemerkenswert ist weiterhin die außergewöhnliche Rückenansicht eines aus dem Ei kriechenden Kindes. Nach aktueller, fundierter Expertise von Dr. Rainer Stüwe „…handelt es sich hier um eine Gemeinschaftsarbeit aus der Werkstatt des Hendrick van Balen d.J. , bei dem die Figuren der Kinder und der Leda wohl vom Werkstattleiter stammen, der Hintergrund jedoch von einem weiteren Maler gestaltet wurde“,  Eichentafel parkettiert, 102,5 x 74 cm, die Tafel weist zwei nahezu durchlaufende, senkrechte Bruchspuren mit entsprechenden Retuschen auf. Diese alten Schäden wurden durch die Parkettierung stabilisiert. Weitere, aus mindestens zwei Restaurierungsphasen stammende Retuschen sind über die gesamte Bildfläche verteilt, die Inkarnate aller Figuren sind jedoch weitgehend unberührt und in schöner Erhaltung, ungerahmt