0730-Meisterschnitzer um 1500/1520, Vollplastisches Reliquiar einer weiblichen Heiligen, süddeutsche Holzskulptur (H 72 cm)

Meisterschnitzer um 1500/1520, Vollplastisches Reliquiar einer weiblichen Heiligen, süddeutsche Holzskulptur (H 72 cm) Eine jugendliche, weibliche Heilige steht leicht ponderiert auf einem Stück Erde. Das dezent durch ihr Gewand durchscheinende Spielbein nimmt den eleganten, leichten S- Schwung der Skulptur auf. Das lange, lockige Haar wird von einem Diadem gekrönt und umspielt das feine Gesicht in meisterhafter Manier. Das Können des Schnitzers zeigt sich weiter in der Gestaltung der bis über das Gesäß auf der Rückseite herabfallenden Locken, die sich gekonnt in den Wurf der Falten einfügen. Diese Rückseite wurde auch bewusst als sichtbar angelegt. Sie ist nämlich voll abnehmbar - aktuell fixiert mit Holzdübeln - und weist die Skulptur als Reliquienbehälter aus. Das Unterkleid der Heiligen ist hoch gegürtet und oben mit einem doppelten, für die Gestehungszeit typischen Doppelsaum abgesetzt. Die Falten des Mantels sind dynamisch bewegt und tief geschluchtet. Lindenholz, vollplastisch, 2 Fingerglieder der linken Hand verloren, sonst kaum Fehlstellen. H 72 cm, montiert auf einen getreppten Sockel des 19. Jhs., H: Gesamt 76 cm (Kunst-Spedition emfpohlen)