Los Nr. 454 | A298-1
298. Auktion 08.-09.03.2024 – Los 0454: Jean Antoine Houdon, “Louise Brongniart”, Marmorfassung um 1780 mit Katalog “Meisterwerke aus baden-württembergischem Privatbesitz” (dort abgeb. u. beschr.), Staatsgalerie Stuttgart 1958/59
€ 500
€ 9500
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Jean Antoine Houdon, "Louise Brongniart", Marmorfassung um 1780 mit Katalog "Meisterwerke aus baden-württembergischem Privatbesitz" (dort abgeb. u. beschr.), Staatsgalerie Stuttgart 1958/59
Jean-Antoine Houdon, 1741 Versailles - 1828 Paris, französischer Bildhauer des Klassizismus, hier: Bildnisbüste der kleinen Tochter des mit Houdon befreundeten Architekten Alexandre Théodore Brongniart, des Erbauers der Pariser Börse. Sie hält den Kopf schräg zu ihrer rechten Schulter hingewandt, das zurückgekämmte volle Haar ist hinten mit einem Band umwunden. Unterhalb der geglätteten Büstenpartie mit den Armansätzen ist der Block bossiert gelassen, Marmor, Höhe 38 cm. Provenienz: Früher Sammlung Frhr. v. Miltitz, Schloß Siebeneichen bei Meißen
"Von dieser Büste existieren mehrere Marmorfassungen - nahe verwandt das Exemplar in der National Gallery in Washington, das, wie das Terrakotta-Modell im Louvre, wohl in den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts entstanden ist" (Text der Staatsgalerie Stuttgart - siehe beil. Kat. S. 40 und Abb. 97), wo das vorliegende Werk 1958/59 ausgestellt war.
Zum Künstler: Jean-Antoine Houdon wurde durch zahlreiche Statuen und Porträtbüsten im auslaufenden 18. Jahrhundert bekannt. Bei Houdon lässt sich der Übergang von der repräsentativen zur künstlerischen, motivbezogenen Bildhauerei gut nachvollziehen. Seine Werke sind in berühmten Museen, wie dem Louvre in Paris, dem Liebighaus in Frankfurt am Main, dem Bode-Museum in Berlin oder dem Musée Fabre in Montpellier sowie in der Eremitage in Sankt Petersburg ausgestellt, aber auch im Herzoglichen Museum in Gotha, das die größte Sammlung seiner Frühwerke beherbergt. Er war in Frankreich, Deutschland, Russland, Italien und den Vereinigten Staaten tätig und galt als erfolgreichster Porträtbildhauer seiner Zeit. Er verstand es, wie kaum ein anderer zeitgenössischer Bildhauer, die feinen Züge seiner Modelle zu erfassen und deren Charakter in Marmor zu formen.